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Abstract
Mehrere internationale Studien belegen, dass verschuldete Menschen oft einen schlechteren Gesundheitszustand aufweisen als Menschen ohne Schulden. Wie lässt sich das erklären? Wie sieht es in der Schweiz aus? Derzeit ist es schwierig, eine Antwort auf diese Fragen zu finden, da noch keine grösseren Studien zu diesem Thema durchgeführt wurden. Die Schweiz bietet mit ihrer spezifischen Gesundheitspolitik und ihren regionalen Besonderheiten ein bevorzugtes Forschungslabor, um die Rolle des (nationalen und kantonalen) Kontexts und die verschiedenen Dimensionen des Zusammenhangs zwischen Gesundheit und Verschuldung genauer zu untersuchen. Dieses Projekt geht auf die sozialen und politischen Probleme ein, die die Verschuldung in der Schweiz verursachen, und hat folgende Hauptziele: 1) Das Erfassen eines detaillierten Bildes der Gesundheit von verschuldeten Personen in der Schweiz. 2) Das Erlangen eines Verständnisses darüber, wie sich die Probleme der Verschuldung und der Gesundheit im Laufe der Zeit verflechten. 3) Die Ermittlung der gesundheitlichen Belastungen (Stress, Zugang zu medizinischer Versorgung usw.), mit denen verschuldete Personen konfrontiert sind, und ihre Strategien zu deren Überwindung. Zu diesem Zweck verfolgen die Forscherinnen und Forscher einen multimethodologischen Ansatz und stützen sich auf quantitative Daten (Schweizer Haushalt-Panel (SHP) und Erhebung über Einkommen und Lebensbedingungen (SILC) des Bundesamtes für Statistik), sowie auf qualitative Daten (biografische Interviews mit verschuldeten Personen).